Dynamo Dresden trauert um Jörg Stübner

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  • Die Sportgemeinschaft trauert um Jörg Stübner. Dynamos früherer Weltklasse-Mittelfeldspieler ist am Montag im Alter von 53 Jahren in Dresden verstorben.

    „Die Nachricht von Jörg Stübners Tod hat uns alle tief erschüttert. Unser Verein trauert um eine seiner Legenden, einen begnadeten Fußballer. Vor allem aber trauern wir um einen Menschen, der einen langen persönlichen Kampf ausgefochten hat und nun viel zu früh gegangen ist. Die gesamte Sportgemeinschaft verspürt einen großen Schmerz“, sagte Dynamos Präsident Holger Scholze. „Unser Mitgefühl gilt jetzt ganz besonders den Familienangehörigen von Jörg Stübner. Ihnen möchte ich im Namen aller Schwarz-Gelben unser tief empfundenes Beileid aussprechen und viel Kraft wünschen. ,Stübs‘ lebt in unseren Herzen weiter! Er wird im Andenken bei der SG Dynamo Dresden immer einen festen Platz haben.“

    „Der Verlust von ,Stübs‘ macht mich tief traurig“, sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge, der von 1983 bis 1991 mit Stübner zusammenspielte. „Wir alle wissen um Jörg Stübners herausragenden Stellenwert als Aktiver. Und wir wissen um die Geschichte des Menschen hinter dem Fußballer. ,Stübs‘ hatte seinen schwierigsten Kampf nicht auf dem Fußballfeld zu bestehen. Seit vielen Jahren wünschte er sich ein Leben ohne Medienöffentlichkeit – ein Wunsch, der viel zu selten respektiert wurde. Sein Schicksal ist deshalb auch eine Mahnung an uns alle. Dass ,Stübs‘ uns so früh verlassen hat, schmerzt unheimlich. Ich verneige mich vor seiner Lebensleistung und bin in Gedanken bei seiner Mutter und seinen engsten Angehörigen.“

    Jörg Stübner wurde am 23. Juli 1965 in Freiberg geboren und machte seine ersten Schritte als Fußballer bei der BSG Motor Halle. Von der Saale wurde das Talent 1979 in die Nachwuchsschmiede der SGD delegiert. Am 1. Spieltag der Saison 1983/84, drei Wochen nach seinem 18. Geburtstag, feierte Stübner für die SGD sein DDR-Oberliga-Debüt. Unter Trainer Klaus Sammer avancierte er auf Anhieb zum Stammspieler und entwickelte sich rasch zu einem Mittelfeldspieler von internationaler Klasse. Kämpferherz, gepaart mit technischer Brillanz und einem ausgeprägten Spielverständnis – Qualitäten, die Stübner vereinte wie kein Zweiter.

    Im September 1984 kam Jörg Stübner zu seiner Premiere im Europapokal, zwei Wochen später ließ er gegen Malmö seinen ersten Treffer auf internationalem Parkett folgen. Im November 1984 trug der 47-fache Nationalspieler erstmals das Jersey der DDR-Auswahl. Unvergessen bleibt das WM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich am 11. September 1985 vor 80.000 Zuschauern im Leipziger Zentralstadion: Beim 2:0-Sieg des DFV-Teams schaltete Stübner Weltstar Michel Platini über 90 Minuten aus.

    Jörg Stübner bestritt 249 Pflichtspiele für Dynamo Dresden. Der Defensivmann markierte 24 Tore, legte 35 Treffer auf und kam in seiner gesamten Laufbahn ohne Platzverweis aus.
    Im April 1989 stand Stübner in den beiden UEFA-Pokal-Halbfinalspielen gegen den VfB Stuttgart auf dem Platz, ebenso beim Debakel in Uerdingen und beim Spielabbruch gegen Belgrad. Der Mann, der in den 80er Jahren in Fußball-Dresden den Status eines Popstars innehatte, feierte mit Dynamo zwei Meisterschaften und drei FDGB-Pokalsiege, in den Endspielen 1985 und 1990 trug er sich in die Torschützenliste ein. 1990 gewann Stübner das Double aus Meisterschaft und Pokal, 1991 war er Teil der Mannschaft, die die Qualifikation für die Bundesliga schaffte.
    Sein letztes Spiel für die Schwarz-Gelben machte Stübner in der Bundesliga am 2. November 1991 im Gelsenkirchener Parkstadion.

    Ruhe in Frieden, ,Stübs‘. Du wirst uns unvergessen bleiben.


    dynamo-dresden.de/verein/news/…rt-um-joerg-stuebner.html

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