Giraffen

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    Giraffen – Die charakteristischen Flutlichtmasten des Rudolf-Harbig-Stadions zu Dresden


    Seit Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts hatten sie ihren Platz im Rudolf-Harbig-Stadion, das damals noch Dynamo-Stadion hieß. An zahllosen Abenden erleuchteten sie neben dem Rasen auch die Herzen der Dresdner Fußballfans und waren eigentlich schon ein unverwechselbarer Bestandteil der Dresdner Stadtkulisse...


    Insgesamt kamen die 4 Flutlichtmasten auf eine Lichtleistung von 640 Lux. Für ein Flutlichtspiel werden laut FIFA mindestens 440 Lux gefordert.


    Zur Geschichte: Die Einweihung der neuen Flutlichtanlage wurde mit einem Spiel von Dynamo Dresden gegen eine DDR-Auswahl am 3. September 1969 gefeiert. Ihren Namen hatten die Masten schon weg, ehe zum ersten Mal das Licht leuchtete. Die Dresdner Bürger tauften sie wegen ihrer Form sogleich auf "Giraffen". Mit einer Höhe von 60 Metern, einer Neigung von 20 Grad überragten die vier jeweils 60,5 Tonnen schweren Flutlichtmasten das Stadion und wiesen dem Fußballfan schon aus mehreren Kilometern Entfernung den Weg. Die technische Ausstattung war zum damaligen Zeitpunkt das Beste im Lande: 570 Lux (später gar 700 Lux) Lichtstärke, 208 Kilowatt Leistung aus 104 Strahlern. So konnte der Verein in den späten Sechzigern und den siebziger Jahren neben dem sportlichen Erfolg auch mit seinem Stadion international glänzen!


    Mit der geplanten Verschiebung des Stadions im Zuge des im Jahre 2006 beschlossenen Stadionneubaus um ca. 25 m nach Süden konnten die vorhandenen Flutlichtmasten nicht in die zukünftige Bebauung einbezogen werden und entfielen ersatzlos. Die Erhaltung einer „Giraffe“ als technisches Denkmal lehnte der Stadtrat am 18. Mai 2006 ab.


    Eine zu große Verschattung des Georg Arnold Bades, denkmalpflegerische Zielstellungen bzw. die Wiederherstellung der historischen Südallee im Großen Garten und deren Sichtbeziehungen wurden als Argumente für den Wegfall aller bzw. den Nichterhalt einer „Giraffe“ genannt.


    Der Kampf der Fans um die Erhaltung ihrer "Haustiere" war leider erfolglos...

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